Kinder in buddhistischen Klöstern des Tarimbeckens (3. bis 7. Jh. n. Chr.)
Termin: Donnerstag, 28.10.2021
Referent: Ji Ho Yi
Die Dokumente, die an verschiedenen Orten im Tarimbecken gefunden wurden, erzählen uns von Kindern, die jünger als zwanzig Jahre alt waren und in der buddhistischen Mönchsgemeinschaft lebten. Es ist überraschend, weil es fast keine Bilder oder archäologische Zeugnisse aus der Region gibt, die die Existenz von echten Kindern, die mit den Mönchen und Nonnen lebten, belegen. Es scheint, als ob diese Kinder nur zufällig in den erhaltenen Aufzeichnungen über wirtschaftliche Transaktionen und Rechtsstreitigkeiten, an denen Mönche beteiligt waren, erwähnt wurden. In dem Vortrag werden die Informationen aus diesen Dokumenten und der buddhistischen Literatur vorgestellt und diskutiert, um einen allgemeinen Überblick über die Kinder zu geben, die möglicherweise in der buddhistischen Klosterumgebung in der Region des Tarimbeckens lebten.
Die Kinder hatten einen unterschiedlichen sozialen Status innerhalb der klösterlichen Gemeinschaft inne: die persönlichen Sklaven der Mönche, die leiblichen oder adoptierten Kinder der Mönche und Nonnen und diejenigen, die von ihren Eltern ins Kloster geschickt wurden, damit sie sich spirituell weiterentwickeln können. Darüber hinaus zeigt uns die buddhistische Literatur, dass es auch Kinder gegeben haben könnte, die in die klösterliche Gemeinschaft eintraten, um in Sicherheit und Schutz zu leben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kinder anscheinend verschiedenen sozialen Status angehörten, was eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung über die Art ihrer Beziehungen zu anderen spielte.